Oder: Was bedeutet “Umgang mit Office- Anwendungen”? bzw. ähnliche Anforderungen in Stellenausschreibungen oder in der eigenen Selbsteinschätzung?
Diese Fragen stelle ich mir immer wieder, wenn ich zu Workshops eingeladen werde und die Teilnehmer sich vorstellen. Ebenso oft stelle ich dann fest, das sehr viele an Selbst-Ãœber-schätzung leiden. Die drei Schritte 1. Word öffnen, 2. Brief schreiben, 3. Drucken… ach so 4. speichern, reichen eben nicht aus! OK einige wissen zwar nicht was URL bedeutet können aber das, was man googeln nennt. Aber auch das reicht nicht aus. Sehr häufig entsteht schon eine hohe intellekutelle Herausvorderung darin, zw. 2 oder 3 Browserfenstern hin und her zu navigieren. Oder nur ein einziges Browserfenster, vom Inhalt her, zu erfassen.
Ohne Frage, die Workshopteilnehmer sind alle motiviert, nicht nur weil einige ja auch Geld kosten.
Woher kommen die Leute? Aus “Sozialen Einrichtungen” (im weitesten Sinne) und dort mangelt es an Fachpersonal (Medienpädagogen) und an Zeit sich weiterzubilden. Geschickt wird nicht immer der oder diejenige die gerade eben mal Zeit hat und deren Planstelle eh in 3 Monaten auf ABM-Basis ausläuft.
Also ein eigentlich unbefriedigender Zustand.
Tja, Was aber ist nun Computerbasis- Wissen….
Update vom 06.08.2008 auf dem dotcomblog: Didaktik für Computeranfänger
Z. B. das richtige Setzen von Leerzeichen in Kombination mit Satzzeichen. 😉
Ich denke, das hängt einerseits mit der Stelle und der dort verwendeten Software zusammen; andererseits kann sich aber jemand, der sowieso öfters mit dem PC arbeitet, auch in unbekannten Programmen leichter zurechtfinden, als jemand, der gar keine Ahnung hat.
Hi Andreas,
du hast schon recht, dass ich mich als nicht überqualifiziert ansehe. Ich bin nur immer entsetzt, wenn ich ein paar Anforderungen stelle und dann sehe, dass fast alle Teilnehmer nicht mithalten können.
Word wird als Schreibmaschine missbraucht, Suchen nur mit der einen Suchmaschine mit der Einwort-Suchmethode…Bilder in Foren im Vollbildmodus ein-zu-ein kopiert usw.
Es fehlen einfach die Grundlagen und wenn ich dann an Datenschutz denke, wird mir ganz schwindelig…
Mittwoch bin ich in Berlin -erst USK-Fortbildung und dann Fanmeile…
LG
Gerald
@ Paul siehe nachfolgenden Artikel, Du liegst da ganz richtig. Die Fage ist halt: Wie erklaert man jemanden, das er eigentlich nichts weiss?
“Ich bin nicht dumm, ich weiss nur nicht viel”…
Die Beschreibung “Computerkentnisse erforderlich” war, ist und bleibt schwammig.
Ich würde aber auch sagen, dass die meisten sich da überschätzen und eigentlich viel mehr über den Umgang mit Internet und Office-Anwendungen wissen sollten.
Schwierige Frage…
Hallo Gerald, ich glaube nicht, das wir unbedingt ÃœBER-qualifiziert sind. Ja, wir haben uns in einigen Bereichen entsprechend weiterentwickelt. Aber ich bemerke immernoch (oder zunehmend) Desinteresse an solch Basis wissen, weil vielleicht auch Viele der Meinung sind, das das was sie mit dem PC machen, schon was ganz Dolles ist…
Mir fehlt da auch ein bischen die Argumentationslinie ohne gleich beleidigend oder arrogant zu wirken…
Die gleiche Beobachtung konnte ich bei einer Evaluierung einer Medienteamerausbildung feststellen, aber offensichtlich bestimmen andere die Maßstäbe: Wir sind offensichtlich überqualifiziert, wenn wir auch mit Formatvorlagen oder Inhalts- und Stichwortverzeichnissen arbeiten können. Daher muss es ja auch Word sein, um mit “Porsche” vernünftig als Schreibmaschine arbeiten zu können.
Ich fordere schon seit über 10 Jahren, dass alle Abiturienten innerhalb der Schule einen zertifizierten Kurs abgeschlossen haben sollten. Ich habe mich darüber aufgeregt, wenn z.B. an der FH Lehraufträge für Word vergeben wurden…
Nun also, lass uns den Maßstab festlegen…
LG
Gerald